Der Wettergott meinte es diesmal gut mit „unserem Akaziengarten“:
Bei strahlendem Sonnenschein fanden am Samstag Nachmittag die Feierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen unseres Vereins ProAkaziengarten statt, und viele Menschen fanden den Weg ins Rondell der Parkanlage.
Pünktlich gegen 15 Uhr startet die Veranstaltung mit der Begrüßung durch unsere 1. Vorsitzende. Zu diesem Zeitpunkt haben sich bereits viele Zuhörer die Stellwände angeschaut, welche die Historie unseres Verein aufzeigen: gegründet vor 20 Jahren, um die geplante Bebauung des Parks mit Stadtvillen zu verhindern, hat sich der Verein gewandelt. So steht aktuell keine zu verhindernde Bebauung mehr im Vordergrund, sondern der starke Vitalitätsverlust des Baumbestands, verstärkt durch die Auswirkungen des Klimawandels - viele Bäume sind abgestorben, mussten gefällt werden bzw. brauchen zusätzliches Wasser, um die trockenen Sommer zu überleben. Heute setzt sich unser Verein natürlich weiterhin für eine denkmalgerechte Erhaltung als „grüne Oase“ ein, aber Themen wie Aufforstung und Bewässerung sind in den Fokus gerückt.
Dieses Ziel ist vielen Menschen wichtig, nicht nur den direkten oder indirekten Anwohnern des Parks. So befinden sich unter den Gästen auch weitere prominente Unterstützer: nicht nur der Direktor des LBIH, T. Platte aus Wiesbaden, sondern auch der Präsident des Landesrechnungshofes Hessen, U. Becker, mit mehreren Kolleg*innen und die stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen Darmstadt, H. Förster-Heldmann. Auch Radio Darmstadt ist vor Ort.
Nach der offiziellen Begrüßung startete ein Nachmittag mit vielfältigen Aktivitäten wie einer Parkführung zu den Stellen, an denen unser Engagement im Park sichtbare Früchte trägt, Filme über die Historie und einem Kreuzworträtsel mit attraktiven Preisen. Auch einen Kalender mit wunderschönen Bildern des Akaziengartens konnte man kaufen. Nebenher gab es Kaffee und Kuchen, weitere leckere Getränke und viele nette Gespräche. Ein prall gefülltes Spendenschwein rundete den tollen Nachmittag ab.
Vielen Dank an unser Organisationsteam für die perfekte Vorbereitung und an alle anderen Helfer und Besucher, die den Nachmittag zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht haben.
Wir blicken zurück auf 20 bewegte Jahre mit gemeinsamen Aktivitäten, Protestaktionen, schönen Erlebnissen, schwierigen Zeiten, Erfolgsmomenten aber auch Misserfolgen und vielen Menschen, die unseren Verein auf die ein oder andere Weise begleitet und zum Gelingen unserer Projekte beigetragen haben - und finden, dies ist ein Grund zum Feiern.
Wir laden daher herzlich zu unserer Jubiläums-Veranstaltung ein:
am Samstag, den 6. September von 15 – 18 Uhr im Rondell des Akaziengartens.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt, und wir haben verschiedene Aktivitäten geplant.
Wir freuen uns auf Euch/Sie!
Leider wurde bereits die erste Pflanze der gemeinschaftlichen Baumpflanzaktion durch Vandalismus zerstört.
Zum besseren Schutz der Pflanzungen sollen seitens des LBIH in Kürze niedrige Umgrenzungen errichtet werden – wir hoffen, dass dies schnellstmöglichst geschieht!
Daher nochmal der Appell an ALLE: helft mit, unseren Park zu schützen, und sprecht ggfls. auch andere Besucher*innen bei zerstörerischem Fehlverhalten aktiv an – denn leider ist der Respekt vor Pflanzen, Tieren und der Arbeitsleistung anderer nicht bei jedem selbstverständlich, so dass die Pflanzungen nur geschützt werden können, wenn wir alle ein Auge auf sie haben!
Da uns die Freiwillige Feuerwehr Wassercontainer mit 2.000 L Wasser bereitgestellt hat, haben wir noch genug Wasser für eine erste Gießaktion übrig. Schläuche werden ausgelegt und Gießkannen geschleppt, so dass nach knapp drei Stunden bei frühlingshaftem Sonnenschein alle neu gepflanzten Bäumchen ihre Ration Wasser erhalten haben.
Die Pflanzaktion ist ein voller Erfolg! Insgesamt kommen über 50 freiwillige Helfer am Samstag Vormittag in den Park, um tatkräftig mitanzupacken, 165 Bäumchen zu einem neuen Standort im Akaziengarten zu verhelfen.
Dabei sind die Helfer bunt gemischt – neben den Aktiven von ProAkaziengarten und Zusammen-in-der-Postsiedlung finden sich zahlreiche Anwohner*innen aus der Nachbarschaft, eine Delegation des benachbarten Studentenwohnheims sowie weitere Darmstädter Bürger*innen, die aktiv beim Klimaschutz mithelfen wollen. Erfreulicherweise sind auch Mitarbeiter*innen des im Park ansässigen Rechnungshofs gekommen, um ihrem Arbeitsplatz wieder zu mehr Grün zu verhelfen.
Gefilmt wird das Ganze von der Hessenschau, die am gleichen Tag berichtet – hier geht es zum Video: https://www.hessenschau.de/tv-sendung/pflanzaktion-im-akaziengarten-darmstadt,video-180174.html .
Unser herzlicher Dank dafür an das Team der Hessenschau!
So viele helfende Hände machen die Pflanzaktion zu einem Kinderspiel. Während wir bei der Planung der Aktion 2 Stunden für das bloße Löcher-graben veranschlagt hatten, werden die Pflanzflächen bereits nach einer halben Stunde von 165 überdimensionierten „Maulwurfhäufen“ verziert, so dass sich dann erstmal bei Kaffee und leckerem Kuchen gestärkt werden kann, bis die Bäumchen für die weitere Pflanzung ausgelegt sind.
Für die Pflanzung wurden bewusst kleine Forstpflanzen ausgewählt, die in recht dichtem Raster auf fünf Flächen im Park verteilt werden. Sie sollen sich gegenseitig zu schnellerem Wachstum verhelfen, um so den Boden möglichst bald beschatten zu können, der durch den Verlust vieler Altbäume immer mehr der Sonneneinstrahlung und so der Austrocknung ausgesetzt ist. Gepflanzt werden 16 verschiedene Baumarten, auch um zu testen, welche sich unter den Bedingungen im Akaziengarten am besten bewähren. Da sich immer wieder gezeigt hat, dass größere, hochqualitative Jungbäume nach ihrer Pflanzung im Akaziengarten Probleme bekommen, wurden nun kleine Pflanzen gewählt, um auszuprobieren, ob diese sich unter den schwierigen Standortbedingungen besser durchsetzen können. Denn obwohl die Ursachen für das massive Baumsterben im Akaziengarten bislang noch immer nicht eindeutig geklärt sind, trägt die zunehmende Verlichtung in jedem Fall ihren Anteil an der Abwärtsspirale.
Um ihnen den Start zu erleichtern, wird die Erde in den Pflanzlöchern mit Bodenverbesserer, Mykrorrhiza-Pilzen und Wasserspeichergranulat versetzt. Dann kann es losgehen, und Klein und Groß pflanzen, was das Zeug hält. Wasser fürs Anwässern wurde mit Unterstützung der Freiwillige Feuerwehr und des Rechnungshofs bereitgestellt und wird nun mittels "Gießkannen-Express" zu den Pflanzlöchern gefahren. Auch die Pflanzung gelingt nun im Handumdrehen, so dass der Park bereits um die Mittagszeit von 165 ausgepflanzten Bäumchen, zufriedenen Gesichtern und jeder Menge Flatterbändern erfüllt ist.
Auch Petrus ist auf unserer Seite, so dass es erst nach der Pflanzung zu regnen und zu schneien anfängt..
Flatterbänder dienen erstmal provisorisch dem Schutz der Pflanzungen, bis diese vom LBIH (Parkverwaltung) auch mit kleinen Zäunen eingefasst werden, wie aktuell mehrere Blühflächen.
Während vor etwas mehr als einem Jahr die „illegale“ Pflanzaktion der "Revolutionären Akaziengarten Front" den Stein ins Rollen gebracht hatte, erfolgt die heutige Pflanzaktion in Abstimmung mit der Parkverwaltung, die auch die Kosten für die Pflanzen übernimmt.
Daher auch erstmal der Appell an ALLE: Bitte helft mit, den Park und die Neupflanzungen zu schützen! Es ist wichtig, alle anderen BesucherInnen aktiv auf eventuelles Fehlverhalten im Park anzusprechen, wenn dadurch Tiere oder Pflanzen geschädigt werden. Haben wir gemeinsam ein Auge auf unseren Park!
Ein schöner Bericht der 'Postsiedler' über die Aktion ist hier zu finden:
https://www.postsiedlung.de/blog/2023/02/25/akaziengarten-ueber-50-engagierte-quartierbewohnerinnen-beginnen-mit-der-wiederaufforstung-der-parkanlage/
Unser herzlicher DANK geht an ALLE, die mit ihrem Engagement zum Gelingen der Pflanzaktion beigetragen haben!!
Fotos: Ruth Wembacher, Bastian Ripper
Stellungnahme zur Antwort des Ministeriums der Finanzen auf „Kleine Anfrage“ der Landtagsfraktion “DIE LINKE“
Die Landtagsfraktion „DIE LINKE“ hat Anfang des Jahres eine „Kleine Anfrage“ an das Land Hessen zum Thema Akaziengarten gestellt. Die Antwort liegt nun vor und ist hier einzusehen: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/9/07939.pdf
Vor dem Hintergrund der jahrelangen Beobachtung und Begleitung der Situation im Akaziengarten möchten wir an dieser Stelle zu einigen der aufgeführten Punkte Stellung beziehen.
Zu den Vorbemerkungen sei angemerkt, dass es nicht korrekt ist, den schlechten Zustand des Parks und des Baumbestands lediglich auf die trockenen Sommer und die kargen Bodenverhältnisse zu schieben. Vielmehr sind die Ursachen für den Vitalitätsverlust der Bäume bis heute ungeklärt, woran auch das angeführte Gutachten zu Maßnahmen der Bodenverbesserung nichts ändert, da hier lediglich eine oberflächliche Aufgabenstellung bearbeitet wurde. Während die drei Trockensommer der letzten Jahre dem Baumbestand definitiv zusätzlich zugesetzt haben, ist ein starker Vitalitätsverlust der Bäume bereits seit über 10 Jahren deutlich zu beobachten. Auch hatte keine andere Parkanlage in Darmstadt im gleichen Zeitraum einen derartigen Verlust ihres Baumbestands zu beklagen.
Der in Punkt 2 angeführte Zeitplan erscheint uns äußerst weit gefasst. Neben langfristigen Maßnahmen muss dringend auch kurzfristig etwas geschehen, um eine weitere Verschlechterung der Situation zumindest aufzuhalten.
Zu Punkt 3 können wir nur wiederholt betonen, dass die durchgeführten Untersuchungen völlig unzureichend sind, um der Ursache des plötzlichen Vitalitätsverlusts eines Großteils der Bäume auf die Spur zu kommen. Ein entsprechendes Fachbüro wurde zwar beauftragt, jedoch nicht mit Untersuchungen zum Bodenwasserhaushalt, obwohl sich zunehmend abzeichnete, dass die Bäume wohl in erster Linie an einem Wasserproblem leiden. Die im Gutachten gegebenen Empfehlungen „düngen und kalken“ können daher nur unter Vorbehalt gesehen werden, da sie nur auf Nährstoffanalysen basieren, während zahlreiche andere Parameter überhaupt nicht untersucht wurden. Auch wurden die im Gutachten selbst empfohlenen weiteren Untersuchungen von Spurennährstoffen sowie möglichen Schadstoffen unseres Wissens nach nicht beauftragt.
Zu Punkt 5: Dass inzwischen endlich eine verlässliche Bewässerung beauftragt wurde, ist äußerst erfreulich. Trotzdem muss hierbei beachtet werden, dass die Einzelbaumbewässerung von 134 Bäumen lediglich eine Notbewässerung darstellt, die dauerhaft nicht ausreicht, um den Baumbestand im Akaziengarten zu erhalten.
Zu Punkt 7: diese Aussage lässt sich unter der Kategorie „Alternative Fakten“ einordnen. Der Vertrag mit dem Dienstleister mag zwar anders lauten, im Akaziengarten wird seit Jahren aber einzig und allein Salz gestreut. Und dies ist dem LBIH auch bekannt – nicht zuletzt dadurch, dass ProAkaziengarten e.V. dies sowohl immer wieder anmahnt als auch dokumentiert (wie sogar Antwort 9 zu entnehmen).
Bzgl. Punkt 8 bestehen unsererseits weiterhin große Zweifel. Denn unseres Wissens ist bei der für den Akaziengarten zuständigen Niederlassung des LBIH keine einzige Person mit dem fachlichen Hintergrund für das Management einer Parkanlage beschäftigt, geschweige denn der fachkundigen Begleitung hydrogeologischer und baumphysiologischer Untersuchungen sowie einer sensiblen Sanierung der bestehenden Grünanlage.
Zu Punkt 9: es ist richtig, dass wir mit dem LBIH seit Jahren immer wieder im Austausch gestanden und uns über Problempunkte unterhalten haben. Leider folgten diesem Austausch jedoch oft keine Konsequenzen, was für uns wiederholt unverständlich und unbefriedigend war. Zwar gab es auch Momente guter Zusammenarbeit, eine durchgängige Einbeziehung auf Augenhöhe fand jedoch nicht statt.
Jetzt ist es offiziell. Eine Anfrage der Stadtparlaments-Fraktion Die Linke ans Dezernat ergab, dass im Akaziengarten in den letzten 14 Jahren 243 Bäume gefällt wurden! Das Echo hat diese Zahlen nun erstmals öffentlich gemacht (https://www.proakaziengarten.de/pressestimmen).
Besonders interessant: für einen Teil der daraus resultierenden Ersatzpflanzungen (84 Bäume) hat das LBIH stattdessen eine Ersatzzahlung geleistet - so dass diese Bäume gar nicht im Akaziengarten nachgepflanzt werden. Eine Information, die uns bislang sowohl das LBIH als auch das Umweltamt vorenthalten haben.
Unserer Zählung nach ist somit inzwischen fast ein Drittel des Baumbestands im Akaziengarten gefällt worden! Hinzu kommen noch die Bäume, die nicht unter die Baumschutzsatzung fallen und keiner Fällgenehmigung bedürfen, weil ihr Stammumfang unter 60cm liegt, sowie die Bäume, die aufgrund von Sturmschäden gefällt wurden.
Diese Zahlen machen nochmal deutlich, weshalb das Austrocknen des Bodens immer weiter begünstigt wird, und werfen die Frage auf, weshalb trotz mehrmaliger Gespräche mit dem Umweltamt bei der Genehmigung von Baumfällungen im Akaziengarten nicht sensibler vorgegangen wird, und auch regelmäßig Bäume zur Fällung genehmigt werden, die zwar eine mangelnde Vitalität, aber keine Verkehrsgefahr aufweisen.
Wie bereits vermutet, ergab die kleine Anfrage außerdem, dass das Umweltamt bei Erstellung des Parkpflegekonzepts (-Entwurfs) gar nicht eingebunden worden war und auch über die Ergebnisse der neuesten Bodenuntersuchung bislang nicht in Kenntnis gesetzt wurde.
Zur kleinen Anfrage geht es hier: https://www.linksfraktion-darmstadt.de/parlament/anfragen/einzelansicht-anfrage/kleine-anfrage-baumfaellungen-akatiengarten/
Was für eine schöne Überraschung! Am Sonntagmorgen konnte man eine kleine Gruppe sehen,die im Rodell und den anliegenden Grünflächen den hinterlassenen Müll beseitigte. Wie sich herausstellte, kam diese" Putzkolonne" vom Verein "Zusammen in der Postsiedlung". Vielen Dank!
Ein Besuch im Park und auf dem Fliederberg zeigt, dass unser Protest tatsächlich etwas gebracht hat. Zwei der von uns markierten Bäume wurden trotzdem gefällt, bei den restlichen wurden nur Einkürzungen und Kronensicherungsschnitte durchgeführt! Wir freuen uns zumindest über dieses teilweise Umdenken, und hoffen, bei zukünftigen Maßnahmen im Baumbestand auch ohne derart aufwändige Proteste gehört zu werden!
Dieser Baum wurde leider trotz Protest gefällt
Erhalt einer Robinie mit geschütztem Tier-Habitat durch starke Kroneneinkürzung
Aus der Presse erfahren wir heute, dass weiterhin geplant ist, alle zur Fällung vorgesehenen 53 Bäume auch zu fällen -lediglich bei zweien wird aufgrund der von uns angemahnten, nach Bundesnaturschutzgesetz geschützten Habitatstrukturen wohl stattdessen eine Kroneneinkürzung vorgenommen. Es bleibt vollkommen unverständlich, weshalb (gerade auf dem Fliederberg) Bäume gefällt werden sollen, von denen nicht die geringste Gefahr ausgeht - und die dann aber fehlen, um den Boden festzuhalten und zu beschatten.
Das LBIH informiert uns, dass die Fäll- und Schnittmaßnahmen an den Bäumen im Akaziengarten ab kommendem Dienstag fortgesetzt werden. Wir sind gespannt, ob sich dabei nun doch noch mal besonnen wurde, nicht unbedingt notwendige Fällungen aus dem Auftrag herauszunehmen.
Kaum sinken die Temperaturen unter die Null-Grad-Marke wird im Akaziengarten wieder Salz gestreut – wie immer großzügig und auch auf den gepflasterten Fußwegen.
Seit vielen Jahren versuchen wir nun schon, das LBIH und den Rechnungshof dafür zu sensibilisieren, dass Streusalz, das in den Boden gelangt, schlecht für die Bäume ist. Leider bislang ohne Erfolg.
Gerade bei den Fußwegen im Parkinnenbereich wird das Regenwasser entweder seitlich in die Grünflächen entwässert oder versickert direkt durch die Fugen – und mit ihm das Salz. Weshalb man gerade auf diesen Wegen, aber auch auf anderen versickerungsfähigen Verkehrsflächen anstelle von Streusalz dringend Split oder Sand verwenden sollte.
Stattdessen wurden die - zumindest vorhandenen - Splitt-Tonnen unlängst abgebaut und auch der Rundweg ums Rondell bislang immer wieder gerne gesalzen – wo die alten und salzempfindlichen Linden stehen. Bzw. standen, da inzwischen nur noch eine übrig ist. Eine Kontrolle über Menge und Notwendigkeit der Streusalzeinsätze erfolgt nach Angabe des LBIH nicht, immer wieder liegen regelrechte Streusalz-Haufen tagelang herum.
Natürlich möchten auch wir, dass alle Parkbesucher und Bediensteten im Winter sicheren Fußes den Park queren können. Doch dies sollte auch mit alternativen Streumitteln im Parkinnenbereich möglich sein – und wäre ein weiteres kleines Puzzleteil, um die Bedingungen für die Bäume im Akaziengarten zu verbessern.
Konstruktiver Gedankenaustausch mit Landtagsabgeordneter Hildegard Förster-Heldmann von Bündnis 90/ Die Grünen
Das Thema Akaziengarten und die aktuelle Auseinandersetzung der aktiven AnwohnerInnen mit dem LBIH über den zunehmenden Verfall des Parks hat nunmehr auch ganz offiziell die Landespolitik erreicht.
Hildegard Förster-Heldmann, direkt gewählte grüne Landtagsabgeordnete, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion, Fraktionsvorsitzende der Stadtverordnetenfraktion der Grünen und Sprecherin des Grünen Kreisverbands Darmstadt, trifft sich mit uns und Vertretern von Zusammen in der Postsiedlung e.V. zu einem knapp einstündigen Gedankenaustausch.
Dabei entsteht ein guter und konstruktiver Dialog, dessen Inhalte nun in verschiedene Besprechungen auf landespolitischer Ebene einfließen sollen. Da dies im Laufe des Januars geschehen soll, können wir damit rechnen, bereits im Februar einen ersten neuen Sachstand zu haben.
Wir freuen uns sehr über diesen Besuch und das Interesse an unserem Einsatz für den Akaziengarten sowie die Aussicht, gemeinsam eine bessere Lösung für die Zukunft des Akaziengartens zu erarbeiten.
Wie von der Presse bereits berichtet, stehen im Akaziengarten zur Zeit ja wieder einmal Fällungen an - 53 Bäume sind es diesmal. Einige davon wurden bereits gefällt.
Da es den meisten Bäumen im Akaziengarten inzwischen schlecht geht, wegen immernoch unklarer Ursache bislang aber nicht nachgepflanzt wurde, und der Boden mit schrumpfendem Baumbestand und fehlender Beschattung in Trockenperioden zunehmend austrocknet, kommunizieren wir schon seit Jahren, wie wichtig es ist, jeden Baum, der noch lebt und von dem keine Verkehrsgefahr ausgeht, so lange zu erhalten wie möglich. Ebenso kommunizieren wir seit Jahren, wie wichtig es ist, wilde Randbereiche zu erhalten, wie z. B. ein Brombeerhecken-Streifen entlang der Mauer im Westen, da der Park immer aufgeräumter wird, und Vögel und Kleintiere immer weniger Rückzugsmöglichkeiten finden.
Ein weiterer Punkt, den wir seit langem anmahnen, ist die notwendige Entfernung von Misteln bei den Baumpflegearbeiten, da dies Schmarotzerpflanzen sind, die den Bäumen zusätzlich Nährstoffe und Wasser entziehen.
Obwohl diese Punkte sogar mit Sachbearbeitern des LBIH, Umweltamt, Baumkontrolleur etc. vor Ort besprochen wurden, werden sie weiterhin ignoriert.
Die Misteln bleiben in den Bäumen, die Brombeerhecke wird regelmäßig komplett gerodet, mehr als 10 der zur Fällung genehmigten Bäume müssten noch nicht gefällt werden, und auch geschützte Habitatsstrukturen werden nicht beachtet.
Um unseren Protest sichtbar zu machen, tragen wir ihn in die Bäume - vielleicht fällt das Ignorieren dann ja nicht mehr ganz so leicht...
Baum am Parkeingang, der gefällt werden soll
Auf dem Fliederberg, der in den letzten drei Jahren ohnehin schon einen Großteil seines Baumbestands verloren hat, wirken sich Fällungen noch dramatischer aus
„Parkpflege-Konzept“ LBIH – Faktencheck
Das LBIH lädt die Presse zu einer Informationsveranstaltung bzgl. des „Parkpflege-Konzepts“ und der weiteren Entwicklung des Parks ein. Wir sind nicht eingeladen, lassen es uns aber nicht nehmen, ebenfalls vorbeizuschauen. Auch wir können Fragen stellen und erhalten zum Schluss erstmalig das „Pflege-Konzept“ in schriftlicher Form.
Aufgrund der Darstellung des LBIH erachten wir es als notwendig, an dieser Stelle einige Fakten zum „Parkpflege-Konzept“ zu veröffentlichen:
2013 wurde ein externes Büro durch das LBIH mit der Erstellung einer „Pflege-Richtschnur“ für den Akaziengarten beauftragt, da sich zu dieser Zeit der Vitalitätsverlust vieler Bäume bereits sichtbar abzeichnete und außerdem deutlich wurde, dass sich die Grünpflege, die sich weder an denkmalpflegerischen noch ökologischen Gesichtspunkten orientierte, nicht förderlich auf die Gehölze und die Anlage auswirkte.
Vom Büro wurde ein Vorentwurf erstellt, der uns und dem Landesamt für Denkmalpflege Ende 2014 vorgestellt wurde. Wir konnten dabei Anregungen und Einwände vorbringen, dann erfolgte die weitere Erarbeitung des Konzept-Entwurfs. Inwiefern Eingaben von Seiten des Denkmalschutzes im Entwurf berücksichtigt sind, und ob die Naturschutzbehörde ebenfalls beteiligt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis.
Da für die abschließende Ausgestaltung des Pflegekonzepts noch Bodenuntersuchungen fehlten, um Aufschluss über die Ursache des Baumsterbens zu geben, verblieb das Konzept vorerst im Entwurfsstatus. Dies ist ein durchaus sinnvolles Vorgehen, da die Bekämpfung des Baumsterbens eine der vorrangig notwendigen Maßnahmen darstellt, die sich in jedem Fall konkret im endgültigen Pflegekonzept niederschlagen müsste, was natürlich erst nach Ursachenermittlung geschehen kann. Gleiches gilt für die noch ausstehenden Nachpflanzungen (mittlerweile in dreistelliger Zahl).
Leider wurde die Ursachensuche jedoch weder besonders ernsthaft noch zeitnah vorangetrieben, so dass die Fertigstellung bislang nicht erfolgen konnte, und der vorliegende Entwurf mittlerweile nicht mehr aktuell ist. Zum einen ist es um den Baumbestand im Akaziengarten inzwischen sehr viel schlechter bestellt, zum anderen wirkt sich der Klimawandel in der Zwischenzeit sehr viel stärker aus, so dass Maßnahmen zur Klimaresilienz stärker in den Fokus gerückt sind, und auch ökologische und artenschutzrechtliche Fragestellungen ein anders Gewicht bekommen haben. Einige der Maßnahmen des Konzepts würde man unter heutigen Gesichtspunkten so nicht mehr empfehlen.
Beispielfotos: Baumbestand am Rondell 2014 und 2021
Auch sind die inzwischen durchgeführten Bodenuntersuchungen in ihrem Umfang in keiner Weise ausreichend, um die Ursache des Baumsterbens zu klären!
Dass das LBIH nun ein nicht abgeschlossenes, an die aktuellen Gegebenheiten nicht angepasstes, sieben Jahre altes Konzept im Entwurfsstatus als Parkpflegewerk präsentiert, ist u. E. eine interessante Herangehensweise. Fraglich ist dann jedoch immernoch, weshalb innerhalb dieses langen Zeitraums so gut wie keine der im Konzept genannten Maßnahmen umgesetzt worden sind. Vielmehr nennt auch das Konzept Bodenanalysen und darauf aufbauende Revitalisierungsmaßnahmen der Bäume als vordringliche Maßnahmen.
Seither durchgeführte Maßnahmen zur Ermittlung der Ursache des Baumsterbens:
· 2015: Bodenutersuchung: Nährstoffanalyse
· 2019/2020: Bodenuntersuchung: umfangreichere Nährstoffanalyse
Konkret zum Baumerhalt durchgeführte Maßnahmen seit 2009* (*Bekanntwerden des Baumsterbens):
· 2018: Notbewässerung (3 Bewässerungsgänge in Zusammenarbeit mit ProAkaziengarten e. V.)
· 2019: Notbewässerung (2 Bewässerungsgänge in Zusammenarbeit mit ProAkaziengarten e. V.)
· 2020: Notbewässerung (2 Bewässerungsgänge)
· 2021: Bewässerung über die Sommermonate,
Düngung (für Bäume jedoch leider zum falschen Zeitpunkt)
Das vom LBIH als Grund für die zeitlichen Verzögerungen angeführte „gründliche Vorgehen“ würden wir uns sehr wünschen. Das dortige Vorgehen hat mit Gründlichkeit bislang jedoch wenig zu tun.
… und noch ein Wort zu der Angabe, die 53 derzeit zur Fällung anstehenden und z. T. schon gefällten Bäume seien „abgestorben oder nicht mehr haltbar“. 12 Bäume davon sind/waren aktuell nicht abgestorben und von ihnen geht/ging auch keine Verkehrsgefahr aus (bzw. könnte diese bereits mittels Schnittmaßnahmen behoben werden), so dass eine Fällung nicht nötig ist.
Besonders auf dem Fliederberg ist jede unnötige Fällung dringend zu vermeiden, da der dortige Boden aufgrund der Hanglage und der vielen bereits gefällten Bäume noch stärker austrocknungsgefährdet ist, wodurch die dort wachsenden Bäume besonders gefährdet sind.
Die Presse greift das Thema vielschichtig auf – wir danken für viele erfreuliche Medienbeiträge! Mehr dazu finden Sie hier: https://www.proakaziengarten.de/pressestimmen
Das LBIH setzt noch einen drauf und hält heute eine ganz besondere Nikolaus-Überraschung für uns bereit: im Akaziengarten werden mal wieder Bäume gefällt. Und geschnitten.
Und mal wieder wurden wir davon nicht vorab in Kenntnis gesetzt. Dass eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung vorliegt, darf ebenfalls bezweifelt werden.
Und mal wieder fallen Bäume, die nicht unbedingt gefällt werden müssten. Das LBIH hat es noch immer nicht begriffen, dass jede Baumfällung dazu führt, dass mehr Sonnenlicht auf den Boden fällt und ihn damit in Trockenphasen noch stärker austrocknet. Daher plädieren wir seit Jahren dafür, dass alle Bäume, die noch Leben in sich haben, so lange stehen gelassen werden, so lange von ihnen keine Gefahr ausgeht.
Eigentlich wurde das auch mal so vereinbart. Was Vereinbarungen angeht, scheint jedoch beim LBIH eine gewisse Amnesie vorzuliegen, denn anders können wir uns nicht erklären, dass Abmachungen, die bei einem gemeinsamen Termin mit Umweltamt, Denkmalamt, Baumpflegefirma, Baumkontrolleur und uns vor zwei Jahren getroffen und schriftlich festgehalten wurden, einfach nicht eingehalten werden. Demnach sollten wir frühzeitig über die Ergebnisse der jährlichen Baumkontrollen und der daraus resultierenden Schnitt- und Fällmaßnahmen informiert werden, um unter artenschutzrechtlichen und baumphysiologischen Gesichtspunkten auch noch mal einen Blick auf die Bäume werfen und Diskrepanzen frühzeitig klären zu können - auch da Schnittmaßnahmen in der Vergangenheit den Bäumen oft mehr geschadet haben als genutzt.
AUSSCHNITT PROTOKOLL
Die „Zusammenarbeit“ mit dem LBIH lässt sich leider mit dem Wort „frustrierend“ am besten beschreiben.
Wir fordern, dass dieses jahrelange Trauerspiel endlich beendet wird, und wenn das Land Hessen schon jegliche Zusammenarbeit mit aktiven und fachkundigen Menschen vor Ort ablehnt, wenigstens endlich eine Institution mit entsprechender Fachkenntnis die Verwaltung des Parks übernimmt – wie z. B. Staatliche Schlösser und Gärten Hessen.
Das LBIH setzt uns über einen Brief in Kenntnis, in dem „Zusammen in der Postsiedlung“ aufgefordert wird, die gepflanzten Pflanzen wieder auszugraben. Zum Dokument geht es hier:
Jeglicher Kommentare enthalten wir uns.
Ein souveräner Umgang mit der Situation – und den Bürgern, die im Endeffekt die Gehälter zahlen – geht anders.
Robinien bzw. Schein-Akazien im Akaziengarten - baumkundlicher Rundgang
Der namensgebende Baum des Akaziengartens, die "Akazie" oder Robinie (Robinia pseudoacacia), ist Baum des Jahres 2020 geworden. Da ihre Würdigung im letzten Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, möchten wir dies nun nachholen und den für unseren Park namensgebenden Baum allen Interessierten näher vorstellen.
Temin dafür ist Samstag, der 02.10.2021 um 15 Uhr. Wir laden zu einem Rundgang mit fachlichen Informationen rund um die Robinie und Ausklang bei Kaffee und Kuchen ein. Treffpunkt ist das Rondell in der Parkmitte. Bei Regen fällt die Veranstaltung aus.